WASSERFREUNDE NETZSCHKAU e.V.

Nachruf Claus Sußmann (1934–2024)

Die Wasserfreunde Netzschkau nehmen in tiefer Trauer Abschied von ihrem am 13.3.2024 im Alter von 89 Jahren verstorbenen ältesten Vereinsmitglied.
Auch wenn in solchen Zusammenhängen oft in Superlativen gesprochen wird, steht eines fest: Claus Sußmann war sicher eines der prägendsten Gesichter das Netzschkauer Wasserballs. Ohne ihn hätte es wohl diesen Verein in dieser Form schon lange nicht mehr gegeben und viele aktive Spieler und Mitglieder würden heute nicht am Beckenrand stehen. 

Als Spieler und später als Trainer von Nachwuchs und Jugendmannschaften war er auch in schwierigen Zeiten eine feste Größe. Gerade in den 1970er und 80er Jahren, als Wasserball in der DDR aufgrund eines Politbüro-Beschlusses komplett aus der Förderung herausgenommen wurde und damit regelrecht in die sportliche Illegalität rutschte, gingen zahlreiche Vereine und Clubs mit deutlich besseren Bedingungen in die Knie. Menschen wie Claus Sußmann war es zu verdanken, dass mit ihrem Einsatz und ihrer Beharrlichkeit Wasserball weiter in Netzschkau betrieben wurde. Die Ansage „Sonntag 6 Uhr 45 am Bahnhof“ zur Abfahrt zu Punktspielen in Plauen ist mittlerweile zu geflügelten Worten geworden und lässt schon erahnen, wieviel der eigenen Freizeit & Familie geopfert wurde. So manches heutige Vereinsmitglied wurde als Kind beim normalen Besuch des Freibades von Claus in seiner typisch leicht ruppigen, aber immer herzlichen Art angesprochen, „einkassiert“ und fand sich dann gleich mit Kappe auf dem Kopf in einem Trainingsspiel im Wasser wieder. Die Reihe der Anekdoten ließe sich endlos weiterführen und vieles davon ist nach heutigen Maßstaben nicht mehr denkbar: lange Fahrten zu Turnieren der DDR-Nachwuchs-Ligen, in jeder Hinsicht körperlich herausforderndes Trocken-Training in der Lessing-Turnhalle, der abenteuerliche Bau der jahrzehntelang einzigen Wasserball-Tore, welche noch zuletzt im Kinofilm „Beckenrand-Sherriff“ zum Einsatz kamen – überall war er maßgeblich beteiligt und stand in der ersten Reihe. Dabei scheute Claus allerdings das Rampenlicht, Auszeichnungen und Ehrungen versuchte er eher, aus dem Weg zu gehen.

Auch nach seiner aktiven Zeit blieb er bis ins hohe Alter stets ein unverzichtbarer Teil des Vereins, Gast und Zuschauer bei Events & Turnieren im Freibad und ein harter Gegenspieler beim Skat.

Viele Geschichten bleiben nun unerzählt und ein großer Platz unbesetzt. 

Vorstand und Mitglieder der Wasserfreunde Netzschkau sind in tiefster Anteilnahme in Gedanken bei der Familie und allen Angehörigen.